Mindestlohnkommission lässt Beschäftigte im Stich

Die heutige Entscheidung der Mindestlohnkommission kommentiert Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:

„Der heutige Beschluss der Mindestlohnkommission offenbart erneut ein grundlegendes Defizit: Nicht Beschäftigte, sondern die Profite der Unternehmen werden geschützt. Der Mindestlohn muss umgehend auf 15 Euro und ab 2026 auf 16 Euro steigen. Das gesamte System der Mindestlohnfindung gehört auf den Prüfstand. An erster Stelle muss der Schutz vor Armut stehen.

Trotz Vollzeitbeschäftigung werden etliche Beschäftigte in Sachsen-Anhalt weiter unterhalb der Armutsgrenze leben müssen. Das ist ein schlechtes Signal für Sachsen-Anhalt, wo aktuell jeder vierte Beschäftigte trotz Vollzeitarbeit nur einen Lohn unterhalb der Niedriglohnschwelle bekommt. Niedriglöhne führen zu geringen Renten und zu Altersarmut, das ist höchst dramatisch.

Obwohl die Lebensmittelpreise und Energiekosten immer weiter steigen, hat die Kommission eine Mindestlohnerhöhung beschlossen, die weit hinter den Anforderungen der EU zurückbleibt. Statt eine angemessene Lohnuntergrenze zu schaffen, stellt der Mindestlohn einen politisch legitimierten Armutslohn dar – darunter leiden besonders Beschäftigte in den Branchen Pflege, Handel, Gastronomie und Logistik.“

 

Magdeburg, 27. Juni 2025