Vandalismus gegen Gedenken und jüdische Gemeinschaft in Magdeburg

Eva von Angern, Vorsitzende der Fraktion Die Linke im Landtag, sowie Rebekka Grotjohann und Dennis Jannack, Fraktionsvorsitzende der Stadtratsfraktion Die Linke in Magdeburg, verurteilen Vandalismus am Mahnmal der Alten Synagoge in Magdeburg und betonen:

Am 8. November versammelten sich Einwohner:innen, Vertreter:innen der Stadt und Angehörige der jüdischen Gemeinschaft am Mahnmal der Alten Synagoge, um der Opfer der Reichspogromnacht von 1938 zu gedenken. Die Reichspogromnacht war der Beginn eines dunkelsten Kapitels deutscher Geschichte und Mahnung zur Achtung und zum Schutz jüdischen Lebens. Heute mussten wir entsetzt feststellen, dass die an diesem Abend niedergelegten Kränze und Blumen mutwillig zerstört wurden – ein offener und feiger Akt des Vandalismus, der Antisemitismus und Respektlosigkeit in der schlimmsten Form zum Ausdruck bringt.

Der Vandalismus am Mahnmal der Alten Synagoge ist zutiefst verletzend für die jüdische Gemeinschaft in Magdeburg und für alle, die sich hier in der Stadt für ein würdiges Gedenken einsetzen. Dieser Angriff trifft nicht nur das Andenken an die Opfer der Shoah, sondern stellt auch einen Versuch dar, die Erinnerung und das ehrende Gedenken zu entwürdigen.

Gerade vor dem Hintergrund der kürzlich geschehenen antisemitischen Angriffe, wie beispielsweise in Amsterdam und Neukölln am Vorabend des Gedenktages, zeigt sich einmal mehr, dass Jüdinnen und Juden in Deutschland und Europa keineswegs sicher sind. Diesem Hass muss entschieden entgegengetreten werden. Jüdisches Leben gehört selbstverständlich zu unserer Stadt und zu unserer Gesellschaft. Wir dürfen und werden nicht zulassen, dass es durch Vandalismus und antisemitische Hetze angegriffen wird.

Die Zerstörung der Gedenkkränze ist eine Schande und zeugt von einer tiefen Verrohung, die das gesellschaftliche Klima in diesen Zeiten prägt. Die wachsende Zahl von Angriffen und Schändungen, die jüdisches Leben und das Erinnern an die Shoah treffen, hinterlässt einen bitteren Nachgeschmack. Gedenken ist wichtig, und es ist unsere Aufgabe, es gegen jeden Angriff zu verteidigen.

Wir als Fraktionen Die Linke im Stadtrat Magdeburg und im Landtag Sachsen-Anhalt rufen alle Einwohner:innen auf, sich klar gegen Antisemitismus zu positionieren. Lassen Sie uns gemeinsam ein starkes Zeichen setzen und zeigen, dass Magdeburg und Sachsen-Anhalt kein Ort für Hass und Intoleranz ist. Es ist an der Zeit, das Gedenken nicht nur an Tagen wie dem 8. November zu wahren, sondern tagtäglich für ein friedliches und respektvolles Miteinander einzutreten.“

 

Magdeburg, 12. November 2024