Leiharbeit in Sachsen-Anhalt wird immer mehr – Festanstellungen und höhere Löhne müssen Ziel sein
Zu einer aktuellen Anfrage der Linken im Bundestag zu Leiharbeit in Sachsen-Anhalt sagt Eva von Angern, Fraktionsvorsitzende:
„Über 11.700 Beschäftigte sind in Sachsen-Anhalt in Leih- bzw. Zeitarbeit tätig. Sie verdienen monatlich im Median ca. 1.000 Euro weniger als ihre festangestellten Kolleginnen und Kollegen. In Sachsen-Anhalt ist die Anzahl an Leiharbeitern in Niedriglohnsektor enorm groß und bundesweit am höchsten. Dreiviertel der Leiharbeiter im Land arbeiten zu Billiglöhnen, vor allen Dingen in den Bereichen Verkehr, Logistik, Metallerzeugung, -bearbeitung und Metallbau. Diese Leiharbeiter müssen die gleiche Leistungen bringen wie Festangestellte, bekommen aber viel weniger Lohn. Diese Ungerechtigkeit muss endlich beendet werden!
Leiharbeit ist und bleibt ein Ausbeutungsinstrument, weil sie Belegschaften spaltet. Von ganz wenigen Ausnahmen abgesehen, erhalten Leiharbeitskräfte erheblich weniger Gehalt als vergleichbare Stammbeschäftigte. Landes- und Bundesregierung müssen sich endlich dafür einsetzen, dass diese Ungerechtigkeit in der Lohntüte ein Ende hat. Die Linke bleibt dabei: Wer Fachkräfte sucht, muss gute Arbeit anbieten und für Leiharbeit muss endlich der Grundsatz „gleicher Lohn für gleiche Arbeit“ gelten. Dazu gehören Tarifverträge und ein Mindestlohn von 15 Euro pro Stunde!“
Leiharbeit ist damit noch immer keine Brücke in den ersten Arbeitsmarkt: 90 Tage nach Beendigung des Leiharbeitsverhältnisses sind immer noch 36 Prozent der Leiharbeitenden arbeitslos. 21,6 Prozent finden eine Anstellung in der Leiharbeit und 6 Prozent in einer geringfügigen Beschäftigung. Nur 37,8 Prozent finden einen Arbeitsplatz außerhalb der Leiharbeit.“
Zur Anfrage der Bundestagsgruppe Die Linke: https://dserver.bundestag.de/btd/20/130/2013033.pdf
Magdeburg, 15. November 2024