52 Prozent der Bevölkerung in Deutschland sind Frauen: Sie verdienen hierzulande bei gleicher Qualifikation durchschnittlich 23 Prozent weniger als Männer, sie sind mit nur einem Prozent in den Vorständen der 100 größten deutschen Unternehmen vertreten und bilden mit 65 Prozent die größte Gruppe im Niedriglohnsektor.
Im europäischen Vergleich gehört Deutschland damit zu den Schlusslichtern bei der Gleichstellung der Geschlechter. Obwohl Frauen Männer in den letzten Jahren bildungspolitisch ein- und überholt haben, sehen sie sich im Berufs- und Familienleben immer noch mit struktureller Diskriminierung und einer traditionellen Geschlechterordnung konfrontiert. Gleichstellungspolitik ist daher für DIE LINKE. vor allem eine Frage der Herstellung von Geschlechtergerechtigkeit. Diese besteht sowohl in der Anfechtung von klar fixierten männlichen und weiblichen sozialen Rollen als auch im Eintreten für die gleiche Teilhabe von Frauen, Männern sowie Menschen, die jenseits der Norm der Zweigeschlechtlichkeit leben, an allen gesellschaftlichen Bereichen und Ressourcen und ihren Schutz vor Diskriminierung und Gewalt.
Für eine Kultur, in der Vielfalt Normalität und Stärke ist
Auch Diskriminierung und Ausgrenzung aufgrund der geschlechtlichen Identität war und ist für mich in keinem Fall akzeptabel und hinnehmbar. Sie wird von mir und meiner Fraktion auch künftig nicht geduldet. Ich werde mich auch in dieser Wahlperiode dafür einsetzen, einen umfassenden Prozess der Auseinandersetzung um Homophobie und Transphobie in der Gesellschaft zu initiieren und einen positiven Wandel hin zu Akzeptanz und Respekt vor sexueller Vielfalt zu erwirken. Das ist aus meiner Sicht der einzig richtige Weg zu einer von Vielfalt geprägten solidarischen und toleranten Gesellschaft. Ich stehe für ein Sachsen-Anhalt, wo Vielfalt Normalität und Stärke ist. Menschen unabhängig von ihrer sexuellen und geschlechtlichen Identität zu akzeptieren, ist ein absoluter Zugewinn für unsere Gesellschaft. Jegliche Vielfalt ist ein Wert und eine Bereicherung für unser gesellschaftliches Zusammenleben.
Es gibt leider noch immer Menschen, die Lebensweisen, Lebensvorstellungen, Lebensauffassungen bewusst aussortieren, einteilen, differenzieren, diffamieren, kritisieren, mit Unverständnis reagieren, wenn diese nicht in ihr ausdrücklich durch sie selbst bestimmtes bzw. selbst gemachtes Lebensbild passen. Sie wollen damit letztendlich bestimmen, wer dazu gehört und wer nicht. Und sie wollen damit vor allem ausgrenzen. Genau das untergräbt eine offene, eine tolerante, eine demokratische Gesellschaft. Insofern ist es ein Thema, das uns alle angeht. Weil jeder von uns zu einer Gruppe gehören kann, die bereits heute, vielleicht morgen oder erst übermorgen ausgegrenzt wird.
Aktuelle Beiträge zu Gleichstellungsthemen
Die neueste Studie des Paritätischen Gesamtverbandes »Verschlossene Türen. Eine Untersuchung zu Einkommensungleichheit und Teilhabe von Kindern und Jugendlichen« zeigt deutlich, dass es einen neuen Sozialstaatsdialog braucht. Hierzu erklären Eva von Angern, stellvertretende Fraktionsvorsitzende, und Monika Hohmann, kinder- und familienpolitische Sprecherin: Weiterlesen
Heute wird weltweit der Coming Out Day begangen. Ein Tag rund um das Thema »Coming Out«. Als Politikerin mit dem Schwerpunkt LSBTTI (Lesben, Schwule, Bisexuelle, Transgender, Transsexuelle und Intersexuelle) erschrecken mich solche Zahlen extrem, zeigen sie doch, dass die gesetzliche Gleichstellung zwar peu à peu voran geht, sie in den Köpfen vieler Menschen aber noch lange nicht angekommen ist. Weiterlesen
Bei den Mai-Feiern in Magdeburg und Biere waren wieder viele Menschen unterwegs, um für gute Arbeit und gute Löhne zu streiten. Weiterlesen
Wie die Mitteldeutsche Zeitung berichtet, soll der schönste Tag im Leben vor der romantischen Kulisse Schloss Mansfeld in naher Zukunft wieder ein Traum bleiben. Auf dem Schloss finden bald keine Trauungen mehr statt. Der Betreiber hat die Kooperation mit der Stadt Mansfeld gekündigt – weil deren Standesamt dort auch gleichgeschlechtliche Paare traute. »Ein solches Handeln zeugt von einem erschreckenden Menschenbild und ist verfassungswidrig. Wenn Minderheiten ausgegrenzt werden, kann dies nicht ohne Konsequenzen bleiben«, äußerte sich Eva von Angern gegenüber der Zeitung. Weiterlesen
DIE LINKE lobt anlässlich des Frauentages 2017 zum siebten Mal einen Preis aus, mit dem herausragende Leistungen von Frauen in Gesellschaft und Politik gewürdigt werden. Der nach Clara Zetkin benannte Preis ging im vergangenen Jahr auf meinen Vorschlag hin an das Frauenzentrum Lilith aus Halberstadt. Es können sich Fraueninitiativen oder Projekte selbst bewerben oder von Parteimitgliedern der LINKEN vorgeschlagen werden. Einsendeschluss ist der 15. Januar 2017. Weiterlesen





