MDR-Intendantenwahl nicht abhängig vom Segen Reiner Haseloffs

Ministerpräsident Reiner Haseloff hat sich in der FAZ zur anstehenden Intendantenwahl beim MDR geäußert. Dazu betont Eva von Angern, Vorsitzende der Fraktion DIE LINKE im Landtag von Sachsen-Anhalt:

„Reiner Haseloffs Aussagen im Interview mit der FAZ zum Kandidaten für die anstehende Intendantenwahl im MDR sind absolut unangebracht und anmaßend. Wer sich in Gutherren-Art hinsetzt und über Kandidaturen urteilt, über die nicht der Regierungschef, sondern der unabhängige Rundfunkrat zu entscheiden hat, hat ein verschobenes Selbstbild. Die Freiheit der Presse erfordert eine Distanz der Regierung zu der bevorstehenden Entscheidungen für den künftigen Intendanten.

Wenn sich der Ministerpräsident mehr Ostdeutsche und ostdeutsche Interessensvertretung in Führungsgremien wünscht, dann sollte er erst einmal in seinem Kompetenzbereich anfangen, denn nur 3 von 9 Minister:innen sind bspw. in Ostdeutschland geboren. Auch bei Staatssekretär:innen, Richter:innen, Behörden- und Amtsleitungen sind Ostdeutsche in der Regel in der Unterzahl. Mehr ostdeutsche Sichtbarkeit im öffentlich-rechtlichen Rundfunk ist das eine. Wir brauchen im öffentlich-rechtlichen Rundfunk aber mehr als das, nämlich einen großen Fahrplan für die Zukunft und eine Komplettüberholung der Strukturen. Eine qualitative Steigerung des Programms muss hierbei oberste Priorität haben.“

 

Magdeburg, 7. Februar 2023